Im Bann des Omphalos by E. C. Tubb

Im Bann des Omphalos by E. C. Tubb

Autor:E. C. Tubb [Tubb, E. C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 344
veröffentlicht: 2014-03-19T00:00:00+00:00


11.

Leise Geräusche klangen in der Dunkelheit doppelt laut: das Rascheln eines Umhangs, das Scharren von Metall auf Metall, ein Hüsteln und Räuspern, das Rollen von Steinchen, als ein Soldat stolperte. Carodyne starrte in die Nacht.

»Sagt diesen Dummköpfen, sie sollen vorsichtiger sein. Wie leicht könnten wir in eine Falle tappen.« Er hörte das Murmeln, als der Befehl weitergegeben wurde, und Hostigs leise Drohungen. Seyhat tauchte plötzlich an seiner Seite auf.

»Es gefällt mir nicht«, flüsterte er. »Wir sind zwischen den Klippen hilflos. Hat der Kapitän ein falsches Spiel mit uns getrieben?«

Carodyne bezweifelte es. Der Mann schien ehrlich gewesen zu sein und hatte mit seinen Zweifeln nicht zurückgehalten. Sie befanden sich nördlich des vereinbarten Landeplatzes, doch wie weit nördlich, wußte er nicht. »Wir müßten uns hier befinden, mein Lord«, hatte er gesagt und mit einem Finger auf eine Landzunge gedeutet. »Und etwa hier dürfte der ursprüngliche Landeplatz sein.«

Aber sie hatten keine Schiffe und keine Feuer gesehen, weder den Schimmer von Fackeln, noch den weisenden Schein eines Leuchtfeuers. Carodyne hatte beschlossen, hier zu landen und den restlichen Weg zu Fuß zurückzulegen. Die Galeere war wieder in See gestochen.

Er stolperte, und als er wieder hochkam, quoll Wasser aus seinen Stiefeln. Zu seiner Linken hörte er das Schlagen der Brandung, rechts befand sich gespenstische Leere, nicht einmal Seevögel flatterten auf, als der Trupp über den steinigen Strand stapfte. Die Dunkelheit um sie wurde immer dichter. Sie roch nach Salzwasser, Seetang und Fischen. Aber da war noch etwas anderes. Mark sog die Luft ein. Ganz schwach war Holzrauch zu riechen. Mit dem Schwert in der Hand schlich er in diese Richtung, dichtauf gefolgt von seinen Leuten.

Männer sprangen erschrocken um ein schwelendes Feuer hoch und zogen verspätet die Waffen. Hostig hob überrascht die Stimme.

»Nielagh? Carastes! Steckt eure Klingen wieder ein.« Sie hatten das Lager des Königs gefunden.

Carodyne trat an das Feuer. Angespannte Gesichter blickten ihm entgegen, Gesichter von Männern, die gekämpft und verloren hatten. Viele waren verwundet und blutbesudelt. Ein Kessel hing über dem Feuer. Wasser mit dem Fleisch von kleinen Vögeln und Schlangen, und Fisch brodelte darin. Der Geruch war nicht ausgesprochen appetitanregend.

Hostig stocherte mit seinem Schwert darin herum. »Sheol! Ist das alles, was ihr hungrigen Männern zu bieten habt?«

Ein Soldat, dessen Arm mit blutgetränkten Fetzen umwickelt war, brummte: »Wieso glaubst du, du bekommst was von dieser Suppe ab? Sie ist für die, die sie sich verdient haben – nicht für solche, die zu spät zur Schlacht kommen.«

Hostig wollte aufbrausen, aber Carodyne hielt ihn zurück.

»Jetzt ist nicht die Zeit für Händel. Er meinte es bestimmt nicht böse.«

»Dann soll er es sagen!« knurrte der Leutnant.

»Vielleicht hab’ ich unüberlegt gesprochen«, brummte der verwundete Soldat. »Aber es tut weh, alte Kameraden fallen zu sehen, weil andere ausblieben, sie zu unterstützen.«

»Es war nicht unsere Schuld, daß wir erst jetzt kommen«, sagte Carodyne und blickte sich im Lager um. »Was ist geschehen? Wo ist der König?«

»Er wurde überwältigt, als wir die Mauern stürmten.«

»Und Albasar?«

»Hat sich in sein durch Zauber geschütztes Zelt verkrochen.« Der Mann blickte Mark hoffnungsvoll an. »Wie seid ihr hierhergekommen? Mit einem Schiff, das auf euch wartet?«

»Nein«, antwortete Seyhat schnell.



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